Tag: Kompany

Fokus aufs Spiel gegen Bratislava: Bayern-Trainer Vincent Kompany.

IMAGO/Branislav Racko

Ein Mann für Schlagzeilen ist Vincent Kompany beim FC Bayern bislang noch nicht geworden. Etwas emotionaler wird er gerne mal, wenn er über seine Anfänge in Brüssel spricht, ansonsten agiert der Trainer eher vorsichtig, ruhig und sachlich. Am Dienstag, einen Tag vor dem letzten “Gruppenspiel” in der Champions League gegen Bratislava, wurde Kompany dann mal sehr ehrlich.

“Ich will jetzt die Wahrheit sagen”, meinte der Belgier schmunzelnd und sprach über seine Versuche, den FC Bayern via Tabellenrechner noch unter die ersten Acht der Königsklasse zu bringen. “Ich habe meinen Sonntag daran verloren”, berichtete Kompany. “Ich habe jetzt ungefähr im Kopf, was alles passieren muss.”

Dabei ist das Thema ja eigentlich gar nicht so witzig. Denn planmäßig sollte Kompany vor dem Ende der Ligaphase gar keine Varianten im Kopf haben, wie der FC Bayern womöglich doch noch die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale packt. Eigentlich sollte dem FC Bayern ein Sieg gegen den Vorletzten aus der Slowakei reichen, um sich am Freitag, wenn die Playoffs ausgelost werden, zurücklehnen zu können.

Zehn Prozent sind zehn Prozent.

Kompany über die Wahrscheinlichkeit eines direkten Achtelfinal-Einzugs

Dieses Vorhaben ist nach dem 0:3 in Rotterdam am vergangenen Mittwoch dahin, nun braucht es allerlei Szenarien, damit die Münchner das Unerwartete noch möglich machen. “Zehn Prozent sind zehn Prozent”, sagte Kompany über die Wahrscheinlichkeit. “Für mich ist es trotzdem wichtig, was wir kontrollieren. Es geht nur über unsere eigene Leistung.”

Ein Sieg allein wird jedoch nicht reichen, es bräuchte schon viele passende Ergebnisse auf anderen Plätzen. Deswegen ist Kompany auch “total transparent” und macht keinen Hehl daraus, dass er am Mittwoch auf dem Laufenden gehalten wird. “In den letzten zehn, 15 Minuten ist es natürlich wichtig, dass man weiß, wo man hin muss.” Vielleicht benötigen die Bayern dann nochmal ein Tor, Kompany könnte also personell reagieren.

Neuer ist einsatzbereit und verhindert eine kuriose Situation

Fürs Erste aber kann der Trainer nur das kontrollieren, was die von ihm ausgewählten Spieler zustande bringen. Manuel Neuer zum Beispiel wird im Tor stehen, obwohl er am Dienstag nur individuell trainiert hat. Damit verhindert der Bayern-Kapitän übrigens ein mögliches Dilemma, denn: Sven Ulreich ist nach seiner Roten Karte in Rotterdam (als Ersatzspieler!) gesperrt, Daniel Peretz wegen einer Nierenquetschung außen vor und Neuzugang Jonas Urbig nicht für die Ligaphase der Königsklasse registriert. Bleibt nur noch U-17-Weltmeister Max Schmitt als Backup.

In der Abwehr kehrt Dayot Upamecano nach muskulären Problemen zurück, Eric Dier wird trotz leichter Krankheit wohl im Kader stehen. Konrad Laimer dürfte für Joshua Kimmich auf die rechte Abwehrseite zurückkehren, der Taktgeber dafür neben Aleksandar Pavlovic den Platz für den gesperrten und verletzten Leon Goretzka einnehmen.

16-jähriges Campus-Talent Mike darf sich zeigen

Eine Duftmarke hinterließ derweil ein noch recht unbekannter Name: Wisdom Mike, ein gerade mal 16 Jahre junger Flügelspieler, trainierte am Montag erstmals bei den Profis mit und durfte auch im Abschlusstraining mitmischen. Als 13-Jähriger war der Deutsch-Nigerianer aus dem Gladbacher Nachwuchs nach München gewechselt und hatte damals für großen Unmut bei Borussias Sport-Geschäftsführer Roland Virkus gesorgt: “Solche Deals sind dem deutschen Nachwuchsfußball alles andere als dienlich. Ich finde das geschmacklos.”